Entsorgungsnotstand droht – Knappe Deponiekapazitäten werden den Preis überproportional antreiben

Kleine Anfrage im hessischen Landtag gibt
Anlass zur Sorge

„Unsere Bemühungen und Anregungen, bezahlbaren Wohnraum in Metropolregionen Hessens schaffen zu können, erhalten einen herben Dämpfer. Nun bekommen wir bestätigt, dass uns in Hessen ein Entsorgungsnotstand droht“ sagt BDB-Vorstand Thomas M. Reimann. Immer wieder, zuletzt im Februar 2019, hatte der BDB-HESSENFRANKFURT auf die drohenden Gefahren der neuen Ersatzbaustoffverordnung hingewiesen. Der Verband brachte deutlich zum Ausdruck, dass Wohnraum nur sinnhaft geschaffen werden kann, sofern Entsorgungsmöglichkeiten nicht eingeschränkt werden. Knappe Deponiekapazitäten sind erhebliche Preistreiber und völlig überflüssig, da es ausreichende Alternativen gibt, wie etwa die stillgelegte Deponie in Flörsheim-Wicker, die weitere Kapazitäten für 680.000 Kubikmeter hätte.

Der erster Schritt in die richtige Richtung wäre die zügige Umsetzung eines Planfeststellungsverfahren, um den hessischen Markt entsprechend zu bedienen und Deponietourismus zu vermeiden. „Da ringt die Koalition in Berlin die ganze Nacht um die richtige Strategie für mehr Klimaschutz und wir schicken nun Flotten von LKW’s durch die Republik, um Erdaushub zu entsorgen. Mir fehlt das Verständnis“ so Reimann. „Es ist ja nicht so, dass nur wir als Verband seit langer Zeit schon vor dem Entsorgungsnotstand warnen“ so der BDB-Vorstand. Er bezieht sich damit auf die warnenden Worte des Kollegen Rainer von Borstel vom Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V. Für Reimann ist es eine logische Abfolge, denn zunächst müssen die im BDB-HESSENFRANKFURT engagierten Architekten und Ingenieure sich im Rahmen der Planungen mit dieser prekären Situation auseinandersetzen, bevor es dann zur Ausführung gelangen soll.

„Gebt Euch Mühe und plant vernünftig zu vertretbaren Kosten. Dann heißt es, baut günstig, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Mit diesen Vorgaben und knappen Deponiekapazitäten lässt es sich aber nicht umsetzen, das trifft Planer, Bauunternehmen und Nutzer gleichermaßen“, so Reimann kritisch.

BDB-HESSENFRANKFURT