IHK Gießen-Friedberg unterstützt Baunachwuchsinitiative von BDB und VbUH

Elke Ehlen, Geschäftsführerin der Aus- und Weiterbildung der IHK-Gießen-Friedberg (zweite v.l.), Raid Nashef (zweiter v.r.) im Gespräch mit Dipl.-Betriebswirt Thomas M. Reimann, Referat Unternehmer BDB-Frankfurt Rhein Main (erster v.r.) und Jan-Niklas Reimann, Referat Studenten BDB-Frankfurt Rhein Main (erster v.l.)

 

„Wir haben ein großes Problem mit dem Nachwuchs, wir haben akuten Fachkräftemangel. Wir sehen Qualität gefährdet, für die wir in ganz Europa anerkannt sind,“ sagt der Frankfurter Bauunternehmer und Vorstandsvorsitzende der ALEA Hoch- und Industriebau AG Thomas M. Reimann.

 

Mit einer Image-Kampagne will das Baugewerbe den akuten Fachkräftemangel bekämpfen. Trotz Bauboom und guter Löhne fehlt das Interesse junger Menschen, der Ausbildung im Bauhaupt- und Baunebengewerbe näher zu treten. Die Möglichkeiten der Weiterqualifizierung sind dabei enorm. Mit dem dualen Studium zum Bauingenieur oder der Weiterbildung zum geprüften Polier haben die Interessenten beste Perspektiven auf beruflichen Erfolg. „Auch Hauptschülern stehen diese abwechslungsreiche Berufe weiter offen. Doch vielen jungen Menschen ist das schlichtweg nicht bekannt, oft sind sie auch aufgrund ihres Umfelds falsch beraten.“

 

Der Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure Frankfurt Rhein Main und der Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen hat eine Nachwuchsinitiative gestartet. Reimann ist in verschiedenen Ehrenämtern engagiert, im Vorstand des BDB Frankfurt Rhein Main für Unternehmer verantwortlich, sowie beim Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen im Gesamtvorstand. Den Startschuss gaben Andreas Ostermann, 1. Vorsitzender des BDB Frankfurt Rhein Main und Rainer von Borstel, Hauptgeschäftsführer des VbU Hessen seinerzeit in Schlüchtern, dann folgte eine Veranstaltung im ABZ in Nidda. Reimann und sein Sohn Jan-Niklas, der das Referat Studenten beim BDB Frankfurt Rhein-Main ehrenamtlich betreut, haben sich zum Ziel gesetzt, diese gemeinsame Aktion fortzuschreiben, stärker auch in der Ballungsregion Frankfurt Rhein-Main mit diesem Thema präsent zu sein, was die „Väter des Gedanken“, Andreas Ostermann und Rainer von Borstel ausdrücklich begrüßen.

 

Vater und Sohn Reimann können gute Nachricht an die Verbände übermitteln. „Ich freue mich total, dass wir nun ein Gespräch mit der IHK Gießen-Friedberg führen und uns zu diesem wichtigen Thema austauschen konnten. Das war ein gute Idee meines Vaters, diese Initiative auch der IHK vorzustellen“ sagt Jan-Niklas Reimann.  Nun konnte auch die IHK Gießen-Friedberg als Partner gewonnen werden. Reimann sen. ergänzt: „Wir haben mit Elke Ehlen als Geschäftsführerin der Aus- und Weiterbildung und Raid Nashef ein richtig lebhaftes Gespräch geführt. Die IHK will diese Initiative begleiten und unterstützen. Mit den ergänzenden Ideen der IHK werden wir sicher weitere Partner gewinnen und den Wirkungskreis ausweiten können. Elke Ehlen hat konkrete Absichten, die Sie im Interesse der Sache zeitnah umsetzen will.“

 

Oft sind die Probleme wohl hausgemacht. „Die Baubranche hat noch den Charakter des Einfachen und das hören die jungen Menschen oft im Elternhaus. Diese Meinung ist aber in der heutigen Zeit nicht richtig. Die Arbeiten als Fachkraft auf dem Bau sind komplexer geworden in Sachen Technik, Materialien, Bauabläufe und gesetzlichen Vorgaben. Entsorgung hat sich zu einer eigenen Philosophie entwickelt, stellt die Verantwortlichen vor völlig neue Herausforderungen.“ Reimann glaubt, dass Bau sich zu einem spannenden Beruf gemausert hat, denn junge Leute können sich in verschiedenen Arbeitsbereichen spezialisieren. Die Branche bietet Sicherheit, Ballungsregionen werden bis 2030 boomen und eine weiterhin kräftige Nachfrage nach Bauleistungen erfahren.

 

Ein Plus der Branche sind die hohen Ausbildungsvergütungen und die Zukunftssicherung. „Wir bieten nicht nur Abiturienten sondern auch Haupt- und Realschülern weiterhin eine exzellente Perspektive in der deutschen Bauwirtschaft. Wir brauchen die Unterstützung aller Branchenverbände und setzen als BDB Frankfurt Rhein Main ein wichtiges Signal. Lassen Sie und als Ausbildungsbetriebe in der Bauwirtschaft ein starkes Signal an die Schulen senden, wir sind dort als Handwerk nicht mehr präsent. Qualität muss sich gegenüber Quantität wieder durchsetzen, der teilweise ruinöse Wettbewerb gehört mit aller Konsequenz unterbunden, auch gerade im Interesse des uns fehlenden Nachwuchses“, so das Fazit des ALEA-Chefs.

 

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