Baufreiheit für Wohnen in Hessen

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„Für mehr Wohnen brauchen wir Investitionsbereitschaft sowie kreative Architekten und versierte Ingenieure. In Hessen haben wir das alles. Was meist fehlt, ist die Möglichkeit, zu Bauen. Wir müssen die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau erleichtern.“ sagt Florian Rentsch, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag im Gespräch mit dem BDB – Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure Frankfurt Rhein Main e.V.

Die Mietpreisbremse versucht die Symptome zu behandeln. Und die in Hessen diskutierte Fehlbelegungsabgabe wird nur eine neue Einnahmequelle für die Landesfinanzen sein. Mit Milieuschutzsatzungen wird tief in’s private Eigentum eingegriffen. In Berlin führt das bis zum Parkettverbot.

Rentsch ist sich sicher: Mit planwirtschaftlichen Ansätzen können wir den immensen privaten Gestaltungswillen nicht zielführend lenken. Auflagen und Verbote ersticken privates Engagement.

„In Frankfurt könnte in Fechenheim oder am Kaiserlei, am Riedgraben/Seckbach und in Gutleut-West Wohnungsbau entstehen. Dafür ist aber kein Baurecht zu erlangen. Flächen und Geld sind dafür da.“ weiß Immobilienökonom BDB Christopher Dürselen (Referent für Immobilienwirtschaft im BDB-Frankfurt Rhein Main e.V.) aus seiner Tätigkeit im Frankfurter Immobilienmarkt.

Rentsch will Baurecht freier gestalten. Darüber hinaus setzt er auf Anreize zur privaten Initiative und auf steuerliche Förderung. Landesmittel sollen dabei immer einen Markt aktivieren und private Investitionen anstoßen.

„In Schlüchtern machen wir genau das“, sagt Architekt BDB Bernhard Köppler, 1. Schriftführer im BDB-Frankfurt und Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Nassauischen Heimstätte. „Unsere Gesellschaft ist im Rahmen des Förderprogramms ‘Aktive Kernbereiche‘ dabei, Konzepte für die Stadt zu entwickeln. Mit Fördermitteln sollen Strukturen belebt werden, um weitere private Investitionen anzustoßen. Das bringt wieder Leben in die Stadt und ist ein Impuls für eine eher strukturschwache Region.“

Rentsch ist wichtig, daß man nicht nur den Hype der Metropole sieht. Die Entwicklungen im Wohnungsmarkt und die Auswirkungen der Demographie muß man auch regional betrachten.

„Eine Internationale Bauausstellung würde Wohnungsbau, Infrastruktur und auch die Wechselwirkung von Metropolregion und Umland zusammenbringen.“ sagt Rentsch heute. „Die Zeiten haben sich weiterentwickelt. Eine IBA kann sehr positiv wirken.“

Dipl.-Ing. (FH) BDB Andreas Ostermann (2. Vorsitzender des BDB-Frankfurt Rhein Main e.V.) kommt wieder auf das Eingangsstatement zurück und will Rentsch beim Wort nehmen.
„Die stetige Verschärfung der EnEV scheint zum ideologischen Selbstläufer geworden zu sein.
Hier brauchen wir wieder mehr Augenmaß.“ sagt er. Und ein zweiter Punkt ist ihm wichtig: „Die HBO soll novelliert werden. Architekten und Ingenieure wissen aus Ihrer täglichen Arbeit am Besten, wo Bedarf zur Deregulierung besteht. Wir wollen uns da einbringen.“

Rentsch freut das aktive Beteiligungsangebot. „Wir werden die Novellierung aktiv begleiten. Uns stehen die freien Berufe nahe. Und wir stehen für Deregulierung und die Erleichterung bei rechtlichen Rahmenbedingungen.“ so Rentsch, der damit dem BDB seine Unterstützung zusagt.

 

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