Gemeinsame Aufgabe Wohnen

14_03_10 Gemeinsame Aufgabe Wohnen (web)_BDB-Frankfurt

„Kein Thema bestimmt derzeit die Diskussion in der Baubranche mehr, als das Thema Wohnen. Dabei werden die drängendsten Fragen in den Ballungszentren aufgeworfen. Aber auch in der Region ergeben sich zum Thema Wohnen Fragen, auf die Antworten gefunden werden müssen. Architekten, Stadtplaner, Städtebauer sind hier gefordert. Wir müssen der Gesellschaft Vorschläge für eine gebaute Umwelt geben. Das ist unsere Kompetenz. Wohnen und dessen Zukunft ist die gemeinsame Aufgabe von uns Architekten in allen Berufsverbänden.“
Mit dieser Feststellung unterstreicht Architekt Andreas Staubach, Vorsitzender der Landesgruppe Hessen der VFA – Vereinigung freischaffender Architekten Deutschlands e.V. im Gespräch mit dem BDB – Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure Frankfurt Rhein Main e.V. die Bedeutung und Notwendigkeit der Kooperation der Berufsverbände in gesellschaftlich wichtigen Fragen.

Dipl.-Ing. BDB Ingolf Kluge (1. Vorsitzender des BDB-Frankfurt Rhein Main e.V.) freut sich über die Bereitschaft zur Zusammenarbeit und will dies gerne mit Leben füllen.
„Aus meiner Arbeit in der Ingenieurkammer auf Landes- und auf Bundesebene weiß ich, wie wichtig Kooperationen für die Sacharbeit sind. Gemeinsam können wir hier schneller vorankommen.“

Eine mögliche Plattform für die Formulierung der Branchenmeinung kann das Aktionsbündnis „Impulse für den Wohnungsbau“ sein. Dipl.-Ing. (FH) BDB Andreas Ostermann (2. Vorsitzender des BDB-Frankfurt Rhein Main e.V.) lädt die VFA ein, in Hessen in dieser Initiative gemeinsam Positionen für den Wohnungsbau zu formulieren.
Drei Ziele stehen auf der Agenda der Initiative:
– Die langfristige Belebung des Wohnungsbaus
– Die energetische Gebäudesanierung
– Der altersgerechte Umbau im Gebäudebestand

„Wir haben großes Interesse daran. Wir sichern Ihnen da unsere Partnerschaft zu.“ so Staubach zu den Kollegen des BDB.

Vor allem der soziale Wohnungsbau muss wieder vermehrt in den Fokus der Entscheidungsträger und der öffentlichen Hand rücken. In einem Zeitraum von acht Jahren ist die Zahl der preisgebundenen Wohnungen um ein Drittel von 2,4 Millionen auf 1,6 Millionen zurückgegangen. Derzeit ist noch keine Umkehr dieser Entwicklung zu erkennen.

Joachim Exler, Architekt in der VFA, sieht hier die städtischen Wohnungsbaugesellschaften in der Pflicht. Sozialwohnungsbau ist eine sozial-politische Aufgabe. Für private Investoren ist das oft zu wenig interessant.

„Um der Nachfrage nach Wohnraum gerecht zu werden, sollten auch neue Wohnformen offen diskutiert und akzeptiert werden. Das Projekt Naxos der ABG ist ein Beispiel dafür. Aber auch die Initiative der Projektgruppe Philosophicum in Bockenheim für das denkmalgeschützte Gebäude von Ferdinand Kramer ist ein interessanter Ansatz. So kann Wohnen nachhaltig und sozial sein.“, so Architekt Bernd Schenk, Geschäftsführer der VFA-Landesgruppe Hessen.